Marie Antoinette war nicht nur die letzte Königin Frankreichs, sondern auch die einzige, die in Versailles wirklich regiert hat. Früher als ihr schwerfälliger Ehemann Ludwig XVI. und viele ihrer Untertanen begriff sie die bahnbrechenden Ideen und Chancen der Aufklärung.
Was junge, royale Frauen heute mit großem Erfolg vormachen, war für Marie Antoinette (1775-1793) bereits Tagesgeschäft: schöne Kleider tragen, winken und lächeln. Sie strahlte inmitten einer jugendlichen, privaten Clique – und nahm sich ungeniert einen Geliebten.
Eine wahre Flut an Fake News schlug über dem Kopf der "Ausländerin" zusammen. Die Habsburgerin, Tochter von Maria Theresia und Kaiser Franz I., wollte Herrin ihres eigenen Lebens sein. Dies vor allem wurde ihr zum Verhängnis – und kostete sie letztlich den Kopf. Das Volk hasste sie und machte sie im Zuge der Französischen Revolution zum weiblichen Sündenbock. In der neuen deutschsprachigen Biografie gelingt es Michaela Lindinger, das Bild der tragischen Monarchin zurechtzurücken.
"Marie Antoinette", Molden, 256 Seiten, 30 Euro.
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